Die neuen ESG-Gesetze

Ein Überblick über die wichtigsten EU-Nachhaltigkeitsregeln

Es gibt nicht „das eine ESG-Gesetz“: Die EU legt mit dem ESG Legal Framework einen gesetzlichen Rahmen fest, der Europa nachhaltig gestalten soll.

Die Europäische Kommission reagiert seit einigen Jahren mit zahlreichen Initiativen auf die globale Herausforderung des Klimawandels. Dazu zählen verschiedene ESG-Gesetze, die für mehr Nachhaltigkeit in der EU sorgen sollen.

Was wird von der EU vorgeschrieben?

Bisher fehlte eine gesetzliche und damit verbindliche Defnition dafür, was „nachhaltig“ ist und wie „grün“ unternehmerische Aktivitäten oder Finanzprodukte wirklich sind. Die Folge davon sind viele unterschiedliche und entsprechend verwirrende ESG-Labels und viel „Greenwashing“ (das fälschliche Kennzeichnen von Angeboten als nachhaltig).

Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Kommission mit dem ESG Legal Framework einen gesetzlichen Rahmen geschafen, der unter anderem folgende Verordnungen und Richtlinien umfasst: EU Green Deal, CSRD, SFDR, EU-Taxonomie.

Hier eine Erläuterung der wichtigsten Maßnahmen:

EU Green Deal

Der EU Green Deal ist ein Maßnahmenpaket der Europäischen Kommission und erstreckt sich mitunter auf die Bereiche Land- und Forstwirtschaft, Verkehr, Energieversorgung Handel, Industrie und Finanzen. Der Green Deal hat ein klimaneutrales Europa bis 2050 zum Ziel.

Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist ein Entwurf der EU-Kommission, der die Unternehmen verpfichtet, ein ESG-Reporting zu erstellen. Neben der Intensivierung der Berichtspficht sieht die CSRD größere Transparenz und Vergleichbarkeit sowie digitale Dokumentation vor.

Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR)

Für die Finanzbranche regelt die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) die Integration von Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen in ihre Investmententscheidungen und -empfehlungen. Gemäß den SFDR Vorgaben müssen die Finanzmarktteilnehmer für mehr Transparenz bei ESG- Themen sorgen und ausführlich über Nachhaltigkeitsfragen berichten.

EU-Taxonomie

Mehr Transparenz in Sachen Nachhaltigkeit für Unternehmen und Anleger wird in der EU- Taxonomie als Bindeglied zwischen CSRD und SFDR festgelegt. Die EU-Taxonomie defniert nachhaltige Maßnahmen zur Erreichung festgelegter Umweltziele.

Neben dem EU Framework gibt es noch weitere anerkannte Bestimmungen und Siegel.

Hier zwei Beispiele:

1. Global Reporting Initiative (GRI) – Richtlinien

Die Global Reporting Initiative (GRI) – Richtlinien sind weltweit anerkannte Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die Standards der gemeinnützigen Stiftung GRI bieten klare Prinzipien nach modular aufgebauten Strukturen.

2. Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK)

Der DNK dient als freiwilliges Instrument zur Bewertung, Verbesserung und Kommunikation von Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen. Er umfasst 20 Leistungsindikatoren und basiert auf verschiedenen Berichtsstandards. Der DNK hilft Unternehmen transparent über ihre Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu berichten und trägt zur Steigerung der ESG-Performance bei, indem er eine anwenderfreundliche Möglichkeit bietet, nachhaltiges Wirtschaften zu fördern und zu kommunizieren.

ESG-Gesetze und die Auswirkung auf Unternehmungen

Mit den ESG-Verordnungen werden kapitalmarktorientierte Unternehmen wie auch Anbieter von Finanzprodukten (Fondsgesellschaften, Banken, Versicherungen und Genossenschaften) zur öfentlichen Rechenschaft darüber verpfichtet, inwieweit ihre Produkte und Dienstleistungen wirklich als nachhaltig gelten können.

Diese Offenlegung nicht-finanzieller Informationen soll es seit 2022 deutlich einfacher machen, Unternehmensleistungen und deren gesellschaftliche Auswirkungen zu überwachen und zu steuern.

Gute Aussichten für mehr Transparenz und bessere Geschäftsbeziehungen

Öffentliche und private Investoren können durch die ESG-Gesetze Investment-Produkte und -Angebote besser beurteilen und vergleichen, um Finanz- und Kapitalströme in grüne, soziale und insgesamt nachhaltige Investments zu lenken.

Somit gelingt der Übergang zu einer klimaneutralen und sozial fairen Wirtschaft.

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E. Krohm - 19. Juli 2024